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Das Chamäleon des Nordens - Schweden Teil 1

  • Nadine
  • 24. Aug. 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 27. Aug. 2019

Unserer Fähre nach Göteborg verläuft verhältnismässig unspektakulär, das Verladen verläuft ohne Zwischenfälle (anders als in Sardinien, wo Kevin beinahe nicht mit durfte) und wir verbringen die gut 3,5 Stunden hauptsächlich mit Karten-Spielen. Tichu, unser neues Lieblingsspiel, haben Simi und Nico schnell verstanden und wir geniessen es, in der kommenden Zeit zu viert spielen zu können, bevor wir wieder alleine unterwegs sein werden. Ach ja, da war doch noch was... Wie versprochen die grosse Ankündigung... Unser nächstes Ziel liegt ein Stückchen weiter entfernt auf der Landkarte und heisst... *Trommelwirbel*... SÜDAMERIKA! Ja, richtig gelesen, Hektor tritt seine Reise nach Kolumbien mit dem Frachtschiff am 3. September von Antwerpen aus an und wird ca. 4 Wochen unterwegs sein. Die Zeit ohne unser Zuhause werden wir in der dominikanischen Republik verbringen. Ja das Ganze war recht spontan und nein, wir sind nicht sicher ob Hektor die Reise gut überstehen wird, aber wir bleiben mal optimistisch! Mehr zu der Planung im nächsten Blog.

Auf schwedischem Festland angekommen, möchten wir uns zunächst die Stadt Göteborg anschauen. Uns gefällt das gemütliche Schlendern durch das Stadtviertel Haga, wo wir auch gemütlich Käffelen können und die typischen Zimtschnecken probieren. Nach anschliessender Shopping-Tour kommen wir schliesslich erschöpft beim Bus an. Da es das Wetter heute nicht so mitspielt und der Defi zwar mega geländegängig, das Dachzelt bei Regen jedoch nicht ganz so gemütlich ist, werden Simi und Nico die heutige Nacht im Hotel verbringen. Uns zieht es weiter nördlich aus der Stadt Göteburg, wo wir schliesslich ein gemütliches Plätzchen an einem Fluss finden. Fähre, Städtetrip und Shopping haben nicht nur Milo erschöpft!

Wir haben super geschlafen, bei dieser Ruhe und umgeben von Natur. Wir setzen unsere Reise fort Richtung Norden. Als Treffpunkt haben wir uns ein Örtli am Vena See ausgesucht, Schwedens grösster Süsswassersee. Unterwegs müssen wir noch einkaufen und Nadine gönnt sich spontan noch einen gratis Kaffee im Lebensmittelladen. Wir Schweizer könnten den Schweden echt noch was abluegä =). Wir kommen ein wenig früher an als unsere beiden Freunde, können dafür das Plätzchen ein wenig erkundschaften. Besonders ein jüngeres Entlein scheint noch keine Scheu vor Menschen zu haben und wir können die junge Entendame ungestört fötälä. Schweden scheint ein echtes Paradies für Tiere zu sein. Simi und Nico kommen schliesslich ebenfalls noch am Plätzchen an und wir machen uns noch einen feinen Z'nacht, es gibt flambierten Chorizo und eine Vegi-Version:)

Am nächsten Morgen zmörgälän wir ganz entspannt am See und das Wetter meint es deutlich besser mit uns. Wir fahren ein wenig weiter und suchen uns in der Nähe ein Örtli zum Spazieren. Spontan entscheiden wir, direkt an diesem Waldparkplatz zu übernachten und laufen los. Die Wälder in Schweden sind deutlich unberührter und ursprünglicher als die, die wir aus der Schweiz kennen. Das gefällt uns und vor allem den Hundis! Am gleichen See wie am Vortag machen wir eine Pause wo wir entspannt sünneläd, bevor wir wieder zu unserem Hektor spazieren und grillieren. Ein älterer Schwede weist uns daraufhin, dass Feuer im Wald in seinem Land verboten sei, wenig später kommt er jedoch zurück und meint, er hätte es abgeklärt und es gäbe derzeit kein Feuerverbot, typisch freundliche schwedische Art. Zum Grill überrascht uns Nico mit einer Flasche Wein, die er bei unserer Abschiedsfeier an der "Schrombola" (=Tombola von Dingen, die wir nicht mitnehmen konnten) gewonnen hat. Diese hat er extra für unsere gemeinsame Nord-Reise aufbewahrt und wir freuen uns mega über den feinen Wein. Der schwedische Sonnenuntergang kann locker mit denen in Südeuropa mithalten und wir geniessen einfach die unbeschwerte Stimmung und verbringen einen herrlichen Abend mit Spielen und Wein, bevor wir müde ins Bett fallen.

Wir möchten Elche sehen! Die vielen Elchtafeln am Strassenrand haben uns zwar mehrmals vorgewarnt, jedoch ist uns noch kein Grosshirsch über den Weg gelaufen. Wir entscheiden uns, also in einem Elchpark die urzeitlichen Tiere etwas besser kennenzulernen. Es ist schon ein Erlebnis, wenn man um die Ecke biegt und so ein Elch dann plötzlich vor einem steht, mit seiner langen Schnauze, seinen hohen Beinen und mit Fell so braun, dass er auch noch in kurzer Distanz nur schwer von den umgebenden Bäumen zu unterscheiden ist. Ein perfekt getarntes Meisterwerk der Evolution. Der junge Guide ist einfach toll und während wir die Elche füttern, streicheln und von ganz nahe beobachten dürfen erzählt er uns nicht nur spannende Fakten zum Elch (wer hat schon gewusst, dass die schwerfällig ausschauenden Tiere bis zu zwei Meter springen können, und das aus dem Stand, oder dass selbst Bären einer Elchkuh mit Jungen unterlegen sind? Oder habt ihr schon mal was vom Geisterelch gehört? Googelt ihn, ein wahrlich magisches Wesen), er erklärt auch ganz detailliert, wie, wann und wo man Elche in freier Wildbahn am besten beobachten kann. Ein mega Erlebnis, das uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben wird und von nun an unser "neues Chamäleon" des Nordens, denn so einen Elch in der freien Wildbahn anzutreffen, das wollen wir unbedingt versuchen!

An einem nahe gelegenen Campingplatz beobachte ich am frühen Morgen (und mit früh meine ich wirklich früh, so gegen halb fünf Uhr morgens) den herrlichen Sonnenaufgang mit den ansässigen Schwärmen an Nebelkrähen gemeinsam zu geniessen. Die Stille und Weiten unberührter Natur in Schweden können einen schon ganz schön verzaubern und bescheiden werden lassen. Bisher ist noch kein Elch in Sicht, wir werden die Augen jedoch offen halten und geben nicht auf, wir haben ja noch ein wenig Zeit:)


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