Ein Leck, Flamingos und (nicht ganz) heisse Quellen
- Nadine
- 5. Juni 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 25. Aug. 2019
Nach der durchzechten Nacht in Valencia sehnen wir uns nach einem ruhigeren Plätzchen auf einem Campingplatz weiter im Norden. Unser Wäschesack bedankt sich, hier können wir wiedermal unsere Kleider waschen. Das Wetter haben wir nicht auf unserer Seite, aber auf dem Campingplatz können wir uns wenigstens mit Vorzelt einrichten, was das Wetter erträglicher macht. Zum Z’nacht lassen die verhangenen Wolken feine Spiessli auf dem Grill zu, die wir mit einem Herdöpfelsalat kombinieren. Müde vom Vortag beziehungsweise der Vornacht fallen unsere Augen ziemlich schnell zu, als wir plötzlich von einem starken Gewitter geweckt werden. Leider leidet auch unser Regenvorzelt am starken Wind. Irgendwie haben wir wohl nicht bemerkt, dass alle anderen Camper ihre Zelte schon am Vorabend in weiser Voraussicht eingeklappt haben. Kevin möchte gerne auf das Dach klettern um unsere Blache inzurollen, was ich nur mit Müh und Not verhindern kann. Fünf Minuten danach schlägt ein Blitz so nah bei unserem Bus ein, dass der Boden um uns erzittert. Da findet es auch Kevin zu riskant und wir warten, Chewie ganz nah an uns gekuschelt (er mag keine Gewitter), bis das Gröbste vorbei ist. In einer abenteuerlichen Rettungsaktion rollen wir schliesslich die Blache ein. Halb durchnässt kehrt Kevin wieder ins warme Bett zurück wo wir endlich den Schlaf nachholen können.
Der zweite Tag auf dem Campingplatz beginnt mit gutem Wetter und fährt damit fort, dass wir den Bus putzen und für die Weiterfahrt parat machen und Kevin seine Flip-Flops flickt (Er hatte sich in Portugal tolle Kork-Flip-Flops gekauft, die leider unsere Abenteuer nicht lange unversehrt ertragen haben, von nun an sind sie nach mehrfachen Näh-Aktionen als Frankenstein-Flip-Flops bei uns bekannt). Abends wollen wir gerade einen Film schauen, als wir das Wetter plötzlich auch durch unsere Dachluke spüren =/… Es scheint so, dass diese nicht ganz dicht ist, vielleicht vom Gewitter am Vortag? Ich kann das Leck behelfsmässig flicken, während Nadine das Leck fleissig mit einem Nastüechli abdeckt. Welcome to Vanlife!
Die weitere Nacht verläuft ruhig und vor allem trocken, wir steuern aber trotzdem den nächsten Baumarkt an, um uns mit Flickzeug auszurüsten. Wir fahren zu einem kleinen Sand-/Sumpfinseli wo auf einmal rechts von uns Flamingos stehen! Den Tag verbringen wir am windigen aber sonnigen Strand, flicken unser Leck und verbringen eine ruhige Nacht neben den herzigen pinken Vögeln.
Unser nächstes Ziel ist Fontcalda, ein Kurort in der Nähe wo es gemäss Google heisse Quellen geben soll. Der Weg dorthin ist unfassbar schmal und führt über einen schmalen Schotterweg, über einen extrem steilen Pass, wo uns zwischendurch schon etwas bange wird, jedoch ist die Aussicht auf die riesigen Berge einfach unfassbar schön. Wir bleiben über Nacht und wandern den ganzen Tag dem Flüssli entlang, welches uns durch die einsame Natur führt. Heisse Quellen finden wir nicht, bei dem warmen Wetter sind jedoch auch die kühleren Pools eine willkommene Abkühlung nach der anstrengenden Wanderung.
Am nächsten Tag geht es zurück zum Strand, in ein kleines Dörfli unweit von Barcelona, wo wir bald die Fähre nach Sardinien nehmen werden. Hier verbringen wir noch zwei tolle Tage bei Traumwetter, liegen am Strand, baden in den klaren Lagunen und bereiten uns auf die Fähre in Barcelona vor, von der wir uns eine angenehmere Überfahrt als nach Marokko erhoffen und vor allem ein etwas gepflegteres Schiff!
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