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Eine käsige Weihnachts-Überraschung und seltsame Zoll-Abläufe

  • Nadine
  • 1. Feb. 2020
  • 4 Min. Lesezeit

Die Route durch den Nationalpark Sangay ist entschieden die beeindruckendste unserer ganzen Reise. Von dichten Dschungeln, die locker als Jurrassic Park Filmkulisse dienen könnten über mystische Hochebenen in denen wir immer wieder Wasserfälle und kleine Lagunen entdecken kommen wir aus dem Staunen kaum mehr heraus. Alle paar Kilometer verändert sich die Landschaft.

Nach einer eher unspektakulären Übernachtung an einer unbefahrenen Landstrasse ist Ingapirca unser nächstes Ziel. Im Dorf angelangt essen wir Zmittag in einem Hotel, wo wir auch gleich die Nacht verbringen können und gehen anschliessend mit unseren Hunden spazieren. Chewie sagt noch einigen Lamas und Schöfli hallo und auch wir bestaunen die Säuli, Häsli, Enten welche sich ebenfalls hier im Hotelgarten aufhalten. Ingapirca ist bekannt für ihre Ausgrabungsstätte, wo wir am darauffolgenden Tag den Sonnen -und Mondtempel, sowie das zugehörige Museum besichtigen. Die Anlage wurde vom Volk der Kanari erbaut und später von den Inkas erweitert. Bis heute ist der Zweck der Bauten nicht entschlüsselt, jedoch wird vermutet, dass der Tempel als Observatorium für Sonne und Mond, sowie für Lagerräume und rituelle Bäder genutzt wurde. Mittlerweile verstehen wir schon relativ gut Spanisch und so können wir uns zum Spanischen Guide gesellen!

Nach einer Stunde Rundgang mit weiteren interessanten Details fahren wir um die Mittagszeit weiter Richtung Süden. Heute ist der 23. Dezember und auch die Ecuadorianer sind schon ziemlich in Weihnachtsstimmung. Diese zeigen sie (ziemlich unverständlich für uns) mit viel Feuerwerk und Knallkörpern. Chewie zuliebe suchen wir uns deshalb ein ruhiges Plätzchen abseits der Zivilisation und finden ca. eine halbe Stunde nördlich von Cuenca eine Farm welche schön zwischen zwei Bergen eingebettet ist. Hier wird es die nächsten Tage richtig ruhig sein. Die Farm wird von einer netten Amerikanischen Familie geführt und gleich bei Ankunft bekommen wir feinen selbstgemachten Käse und Brötli als Willkommensgeschenk! Wir fühlen uns hier richtig wohl, haben schnelles W-Lan und können über die Festtage mit Familie und Freunden telefonieren. Auch unser geplantes Raclette am Heiligabend wird richtig gut, auch wenn wir den Käse nur mit einem 1-er Öfeli schmelzen können und daher seeehr gemütlich Znacht essen =). Hier oben in den Bergen können wir auch super mit unseren beiden Schlawinern spazieren gehen und geniessen einfach mal die Ruhe und Gelassenheit.

Nach den lazy Weihnachtstagen geht’s wieder weiter nach Cuenca in die Grossstadt. Hier können wir wiedermal unsere angestaute Wäsche zu einem Waschsalon bringen und zwischenzeitlich alle Dokumente, sowie Impfungen für Chewie und Milo beim nächstgelegenen Tierarzt machen lassen. Diese benötigen wir für den Grenzübertritt nach Peru. Bei der Gelegenheit bekommt Chewie noch die längst nötige Zahnreinigung, wir können währenddessen noch ein paar Sachen besorgen und sind am späten Nachmittag richtig geschafft von dem ganzen Umegeseckle! Wir fahren nicht weit und finden ein Übernachtungsplätzli auf einem Parkplatz bei einem Spanier welcher ein schönes Häuschen ein wenig abgelegen von der Stadt hat. Hier holen wir unser traditionelles Silvester Fondu-Chinoise vor, während Milo die Gänse aus dem Fenster anbellt! Was für ein Festschmaus!!

Am nächsten Tag machen wir uns wieder früh los Richtung Peruanische Grenze, heute werden wir wieder ein Fahrtag zurücklegen um ein wenig Distanz gut zu machen. Schliesslich finden wir am frühen Nachmittag ein Plätzli an einem Flüssli, wo sich auch viele Einheimische abkühlen. Das Klima nahe der Küste wird wieder wärmer und so kommt die Abkühlung auch für unsere Hunde ganz gelegen. Den Nachmittag verbringen wir mit Spazieren, Bädelen, Blogschreiben und lesen und gehen sehr früh ins Bett.

MItten in der Nacht werden wir dann plötzlich von jungen Leuten geweckt, welche ihre Musikanlagen der beiden Autos auf Vollgas stellen… Nach etwa einer Stunde ist die Party wieder vorbei und es herrscht Ruhe, wir jedoch können nur schlecht wieder einschlafen und der Wecker läutet auch heute wieder sehr früh! Heute möchten wir über die Grenze nach Peru und fahren noch die restlichen 80Km auf einer gar nicht so schlechten Landstrasse. Wie bei unserem letzten Grenzübertritt befinden sich die Zollbüros im Einreiseland und so fahren wir ziemlich unbemerkt über die Grenze, wo wir dann bereits in Peru unseren Hektor in die Sonne stellen müssen. Die Schlange für den Grenzübertritt ist schon relativ lange und so wechseln wir uns gegenseitig mit Warten und Hektorlüften ab, sodass es nicht zu warm bei den Hunden wird, bis wir schlussendlich unsere Stempel im Pass haben!

Nadine geht alle Dokumente der Hunde mit der Zolltierärztin durch und meint es wäre kein Problem mit dem Grenzübertritt. Zwischenzeitlich wird mir beim Fahrzeugschalter erklärt, dass ich zuerst das temporäre Einfuhrdokument Ecuadors abstempeln lassen muss, bevor ich die Peruanische Dokumente bekomme. Dies ist hier aber nicht möglich, sondern muss im Büro auf der Ecuadorianischer Seite gemacht werden. Ein wenig verdutzt setzen uns also wieder in den Bus und fahren die 5Km wieder in den Norden wo wir die Büros wegen mangelnder Beschilderung zweimal umrunden, bis unser Hektor dann am richtigen Platz steht und der Zollbeamte sich über die Existenz Hektors versichert. Nach dem Stempel auf dem besagten Dokument können wir wieder zum Peruanischen Büro fahren und nach einer weiteren Stunde Bürokratie haben wir auch für unseren Bus alle benötigten Papiere und sind nun endlich in unserem dritten Südamerikanischen Land angelangt!!! Rückblickend war unsere einmonatige Reise durch Ecuador unglaublich vielseitig und spannend, hoffentlich geht das so weiter!!


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