Kopenhagen, alte Freunde und Kevin allein in Antwerpen
- Nadine
- 7. Sept. 2019
- 5 Min. Lesezeit
Unsere Route führt uns weiter nach Dänemark, genauer gesagt nach Kopenhagen. Hier wohnen unsere beiden alten Freunde, Simone & Mathias mit Yuki und seit Neustem die kleine Greta. Vor einiger Zeit sind die beiden von Zürich zurück in ihre Heimat, Dänemark gezogen und ich freue mich riesig, die beiden endlich wieder zu Sehen! Simone nimmt uns herzlich in Empfang, wir freuen uns natürlich auch, das neuste Familienmitglied kennenzulernen und sind hin und weg von der kleinen Greta, die vor allem Kevin in kürzester Zeit um die kleinen Pfötchen wickelt. Nach einem gemeinsamen Znacht geben uns die beiden noch Tips für Kopenhagen und wir laden sie am nächsten Tag zu einem Spätzligratin im Restaurant Hektor ein.
Die Stadt haben wir schnell erkundet, Kopenhagen gefällt uns wirklich gut, eine Stadt mit viel Charme, ohne Hektik, riesigen Parks und einem tollen botanischen Garten.
Jedoch ist mittlerweilen glaub ich allen klar, dass Städte nicht wirklich unser Ding sind, uns so zieht es uns nach einem halben Tag bereits wieder Richtung Strand. In Tisvilde Hegn finden wir einen super genialen Ort direkt am Meer. Wir spazieren ein wenig mit Milo und Chewie durch die Dünen, bereiten den Z'Nacht vor und verbringen einen schönen Abend mit unseren Freunden bevor es bereits wieder Abschied nehmen heisst. Wir wünschen euch beiden, Yuki und Greta nur das Allerbeste für die Zukunft, dass all eure Träume & Pläne in Erfüllung gehen und natürlich, dass wir uns irgendwann wieder sehen werden!
Die Fähre nach Deutschland verläuft relativ unkompliziert und die knapp 45 Minuten verbringen Milo und Chewie im Bus. Da dies unser letzter gemeinsame Abend ist (ja, noch ein Abschied steht uns nämlich bevor), verbringen wir diesen auf einem norddeutschen Campingplatz, wo wir Hektor fit machen für seine grosse Reise über den Atlantik und uns mit einem Caipirinha auf die Karibik einstimmen.

Nach unserer Aufräum- und Putzaktion auf dem Campingplatz fahren wir weiter nach Hamburg, wo wir in der Nähe des Flughafens ein Plätzchen zum Schlafen finden. Am nächsten Tag heisst es für mich Abschied nehmen von Hektorito und natürlich von Kevin. Der Abschied, insbesonder von Hektor fällt mir schwer und ich hoffe, dass alles gut geht und er sicher in Cartagena ankommt. Ich fliege von Hamburg nach Zürich, während Kevin sich auf den Weg nach Antwerpen macht...
Kevin allein in Antwerpen
Für die kommenden Tage werde ich alleine nach Antwerpen reisen, Nadine, Milo und Chewie habe ich bereits früh Morgens am Hamburger Flughafen abgeladen. Sie fliegt schon früher in die Schweiz, um alle Papiere der Hunde für die Atlantiküberquerung bereit zu machen. Das erste Mal alleine im Bus zu Reisen ist ein seltsames Gefühl, vor allem fehlt mir das Gspröchle und Umewitze mit Nadine. Radio muss für die kommenden Tage reichen... Die erste Übernachtung mache ich an einem kleinen Waldweg in der Niederlande, wo ich am frühen Nachmittag nach ca. 4 Stunden Autofahrt ankomme. Über den restlichen Tag gesehen kommen nur vereinzelt Fussgänger vorbei und auch mein Programm sieht keine grösseren Sprünge mehr vor. Ein bisschen abschalten, lesen und Netflixen, kleiner Znacht und dann früh ins Nest, so dass ich für die Weiterreise wieder fit bin.
Früh morgens geht die Fahrt weiter und diesmal habe ich mich dazu entschieden eine längere Pause über den Tag hinweg zu machen und Abends weiter zu Fahren. Nach gemütlichen zwei Stunden Autofahrt mache ich nahe der belgischen Grenze nochmals Halt an einem gemütlichen Picknikplatz in einem Wald. Hier mache ich den Bus endgültig ready für die Verschiffung, alle losen Gegenstände versorgen, restliche wichtige Sachen in den Safe, alles inklusive Kühlschrank sauber putzen und meine Kleider für die Karibik packen. Antwerpen ist nur noch zwei Autostunden entfernt und ich habe mir einen Gratisstellplatz ganz in der Nähe der Stadt ausgesucht. Bereits ab der Autobahn möchte ich Hektor nochmals auftanken, nach weiteren 5 Minuten bin ich schliesslich am Plätzchen angelangt. Hier Reihen sich gut 15 Wohnmobile aneinander, wohl um die Stadt zu besichtigen. Plötzlich merke ich, dass ich mein Portemonnaie nicht im Hosensack habe und die weitere Suche im Bus verläuft ohne Erfolg....
PAAAAAANIIIIIIIIK!!!!!!
Ich muss wohl meinen Geldbeutel an der Selbstbedienungstankstelle liegen gelassen haben, denn vor 15 Minuten hatte ich das gute Stück (natürlich mit all meinen Debit und Kreditkarten, Führerausweis, ID und Bargeld) noch in der Hand um die Zapfsäule zu bezahlen. Während der Rückfahrt hoffe ich, dass in diesen 20 vergangenen Minuten mein Portemonaie noch brav am Eingabeterminal sitzt, jedoch werde ich bei der Ankunft stark enttäuscht, hier ist es nicht mehr auffindbar. Das Telefongespräch mit Nadine kann mich leider nicht beruhigen, immerhin sperre ich zurück am Wohnmobilplatz alle meine Karten und telefoniere mit der Polizei. Am Telefon erklärt diese mir, dass ich eine Verlustmeldung direkt am örtlichen Polizeiposten machen muss und dieser in ca. 40 Minuten schliesst. Nochmals mache ich mich mit Hektor auf den Weg (keine Ahnung was die Leute der 15 Wohnmobile an denen ich ständig hin und her fahre denken) und komme schliesslich an der Polizeistation an. Bereits beim Eintreten werde ich mit meinem Namen begrüsst und mir fällt ein riesen Stein vom Herzen, als der Beamte mein Portemonnaie in den Händen hält. "There are still honest people in Belgium" meint der Mann in Uniform und nach einem kurzen Check sind tatsächlich noch alle Karten und das Bargeld in der Brieftasche. Meine Stimmung verbessert sich sichtlich und nach kurzem Ausfüllen der Formalitäten halte ich doch tatsächlich wieder mein Portemonnaie in der Hand und fahre heute zum letzten Mal an den 15 Wohnmobilen vorbei.
Puuuhh... Die Ankunft hier in Antwerpen habe ich mir entspannter vorgestellt, dabei sollte ich doch erst am folgenden Tag Action mit der Abgabe Hekoritos haben.
Vorweg: Entgegen meiner Vorstellung verläuft der Tag der Abgabe des Busses in Antwerpen reibungslos!
1. Stopp in einer Western Union Filiale um Bargeld von Nadine abzuholen (Danke Nadine! (Vortags habe ich ja vorbildlich alle meine Bankkärtchen gesperrt, da keine Euro im Portemonnaie war ich somit nicht sehr flüssig...)).
2. Stopp Gipfeli in einer Bäckerei (waren gut!).
3. Dock 1242 am Antwerpener Hafen um den Bus abzugeben. Dies verläuft ausgesprochen reibungslos, mit der Dock Receipt werde ich im Büro nett empfangen und kann Hektor 15 Minuten später zur Sicherheitsschleuse fahren. Eine sehr nette Belgierin checkt die Fahrgestellnummer des Buses und plaudert aus dem Nähkästchen, als ich ihr von unserem Vorhaben erzähle und ihr den Bus zeige. Nach weiteren 15 Minuten steht unser Hektorito in der Reihe (Fahrertür selbstverständlich offen, mit dem Schlüssel am Rückspiegel).
4. Das Taxi lässt ein wenig auf sich warten, jedoch komme ich gut am Antwerpener Bahnhof an und kann einen noch Zmittag essen.
5. Zmittag (Bestellt: Tagliatelle mit Spinat und Broccoli, erhalten: Spagghetti mit Blumenkohl und Peperoni... Naja, mit viel Käse aber ganz ok =).
6. Flixbus nach Zürich mit Zwischenstopp in Düsseldorf, Dauer 13 Stunden irgendwas. Über den Zwischenstopp bin ich ganz froh, hier kann ich ein paar Bier zu mir nehmen um dann die Weiterreise nach Zürich (über Nacht) erträglicher zu machen.
7. Zürich morgens um acht werde ich netterweise von Nadine abgeholt und kann schlussendlich mittags meinen verpassten Schlaf in einem ersehnten Bett nachholen.
So übel der Vortag mit dem Verlust des Portemonnaies verlaufen war, so reibungslos ging die Abgabe des Busses inklusive Rückreise und ich bin froh mich zumindest mental auf die Karibik einstimmen zu können!
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