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Minca Teil 2 - Kolibris, Kaffee und es biz Schwiizerdütsch

  • Nadine
  • 1. Nov. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Die 3-Tageswanderung hat uns viel Kraft gekostet, weshalb wir uns am nächsten Morgen gemütlich Zeit nehmen und im nächsten Beizli Zmörgelen. Der Kellner hängt komische Wasserspender auf und wir sind zunächst verwundert wofür diese gut sein sollen. Als sich dann nach ein paar Minuten mehere Kolibris an dem Zuckerwasser sattsaugen können wir uns kaum mehr auf unser Zmorgenessen fokusieren! Einfach erstaunlich wie wendig und schnell sich diese kleinen Tiere bewegen und wir geniessen die kleine Vorstellung!! Als wir schon mit dem Zmorgen fertig sind, bringt der Kellner noch seinen Papagei zum Aussengeländer des Restis und wir können uns mit der sehr geschwätzigen Lorenzia unterhalten. Leider kann sie aufgrund einer Fehlbildung der Flügel nicht fliegen, was sie aber nicht abhält immer wieder in die Küche des Restis zu laufen und nach Leckereien zu suchen. Der Kellner gibt schliesslich nach und gibt ihr eine Portion Spaghetti vom Vortag, was wohl auch die eher birnenförmige Figur der grünen Papageiendame erklärt.

Wir möchten unbedingt noch eine Kaffeefinca besichtigen und buchen direkt im Dorfzentrum eine geführte Tour, wo wir doch tatsächlich noch einen Tukan vorbeifliegen sehen und den Blatschneiderameisen bei der Arbeit zuschauen. Noch erschöpft vom Vortag machen wir es uns im Hektor gemütlich und geniessen das Nichtstun =)! Am Nachmittag möchten wir nochmals ins Resti, weil das Wlan im Hostel nicht so richtig funktioniert. Im Resti warten wieder Lorenzia und die vielen Kolibris auf uns, als uns die Sprache am Nebentisch ziemlich bekannt vorkommt... Wir kommen mit den zwei Brüdern aus der Schweiz ins Gespräch und haben sogar einen gemeinsamen Bekannten. Die Welt ist halt schon ziemlich klein. Wir reden ihnen unser Hostel schön, welches Sie dann tatsächlich auch zum Übernachten buchen und verbringen einen gemütlichen gemeinsamen Abend beim Italiener mit ein paar Bierli.

Am nächsten Tag machen wir uns früh auf den Weg zur Kaffeetour und überraschenderweise konnten sich auch unsere zwei Schweizer Kollegen aus dem Bett kämpfen! Unser Guide ist ein 18-jähriger Junge, der sich jedoch gut mit der Natur und auch mit den Kaffee-Pflanzen auskennt. Zur Finca geht es über einen indigenen Pfad, den uns die Prganisatorin als "leicht" und "kurz" beschrieben hat, was jedoch nicht so ganz der Wahrheit entspricht. Obwohl wir uns anfänglich über die Wanderstöcke lustig gemacht haben, die uns in die Hand gedrückt wurden, sind wir nun doch ziemlich froh über diese. Nach ca. einer Stunde gehen, anhalten, Kakaofrüchte kosten (schmecken übrigens kein bisschen wie Kakao, sind aber meg lecker und süss!) und Kaffee-Pflanzen unterschiedlichsten Alters begutachten erreichen wir tatsächlich ein heruntergekommenes Häuschen auf einem Hügel, mitten im Dschungel. In den Bäumen tummeln sich Acari, verwandte des Tukan und andere farbenfrohe Federtiere, worüber wir uns sehr freuen. Das Stachelschwein, das hier ab und zu vorbeischaut ist heute leider nicht da und auch die Affen haben sich rar gemacht, dafür machen sich ein paar Amsel-ähnliche gelbe Vögel einen Spass daraus uns mit Früchten zu bewerfen.

Wir werden vom Besitzer der Finca, einem alten Mann, herzlich willkommen geheissen und spüren sofort, wie sehr er sich über den wohl sehr seltenen Besuch freut! Er hat für uns bereits draussen ein Feuer gemacht, auf dem er Kaffeebohnen röstet und natürlich hat er auch bereits fertigen selbst-hergestellten Kaffee für uns zur Hand. Wir lernen einige interessannte Dinge über Kaffee, z.B. dass es für eine fertige Kaffeebohne 6 Jahre braucht! und der alte Mann führt uns auch in sein Schlafzimmer, das gleichzeitig die Kaffee-Zerkleinerungsmaschine beherbergt. Es ist ein sehr einfaches Leben, dass der Mann hier führt aber er scheint zufrieden zu sein. Bevor wir uns auf den Rückweg machen zeigt uns der alte Herr noch einige seiner wertvollsten Besitztümer, Relikte aus vergangenen idigenen Kulturen, die er auf seinem Land gefunden hat. Er wirkt mächtig stolz auf seine kleinen Kunstwerke und auch wir sind beeindruckt von den Funden. Obwohl wir nicht alles verstehen, was unser Guide und der nette Mann uns erklären freuen wir uns mit ihnen über die Erzählungen und trinken gemeinsam noch eine Tasse Kaffee.

Der Rückweg führt uns über einen noch höher gelegenen Hügel, von wo aus man einen tollen Ausblick über die Sierra geniessen kann, bevor wir dann durch einen dichten Dschungel wieder ins Dorf gelangen.

Nun heisst es auch schon Abschied nehmen von den neu gewonnen Freunden, die leider nicht so viel Zeit haben wie wir. Wir werden noch eine Nacht bleiben und hoffen, dass zumindest ein paar unserer immer noch vollständig durchnässten Kleider trocknen, was in dem extrem feuchten Klima wohl eher Wunschdenken ist. Wir unterhalten uns noch mit einem neuen Gast, ein 19-Jähriger aus Konstanz (hier in Minca trifft sich die Welt), der uns ein paar gute Tipps gibt für eine bekannte Sprachschule in Medellin. Wir werden den Dschungel, die farbigen Vögel und die allabendliche Lichtshow der Glühwürmchen hier in Minca vermissen. Morgen brechen wir auf, ganz langsam und gemütlich in Richtung Medellin.

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