top of page

Steinschlag (nein, nicht bei uns) und Strandagility

  • Nadine
  • 7. Apr. 2019
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug. 2019

Uns ist das Gas ausgegangen. Die Schweizer Gasflasche hier in Portugal zu füllen ist gar nicht mal so leicht, nach einigem Suchen finden wir aber einen Ort, wo es klappt. Hektor bekommt bei dieser Gelegenheit gleich noch eine dringend nötige Wellnesskur. Staubsaugen, Aussen- und Innenwäsche inklusive. Mit sauberem Zuhause geht es weiter Richtung Albufeira, wo wir einen einsamen Stellplatz neben einer sehr lauten Kläranlage finden, mit Meersicht. Am nächsten Tag machen wir einen längeren Spaziergang am angrenzenden Strand, wobei uns wieder die sehr eigens geformten Felsen ins Auge stechen!

Zurück beim Bus versorgen wir die Hunde und gehen noch schnell in das Strandkaffee direkt am Parkplatz. Bei der Abfahrt vom Parkplatz passiert uns etwas sehr Seltsames: Wir fahren die steilere Strecke hinauf, welche aufgrund Bauarbeiten teils mit Kies belegt ist. Plötzlich werden wir von hinten angehupt. Ist etwas mit unserem Hektor nicht gut?! Als wir anhalten erklärt uns der Fahrer des schwarzen Fiat Puntos (er versteht angeblich nur Portugiesisch), dass wir aufgrund des Kiesweges seine Frontscheibe eingeschlagen haben. Er deutet auf einen Steinschlag vorne rechts. Ich versuche ihm klarzumachen, dass das nicht unsere Schuld sei, er zu nahe aufgefahren ist und der Schaden sicherlich von der Versicherung übernommen wird (vor allem da es sich bei dem Wagen um ein Mietauto handelt). Nadine wartet währenddessen im Bus. Er meint, wir können die Sache klären, indem wir ihm einfach 400 Euro geben. Nadine ist währenddessen auch dazugekommen wobei der Mann schon auf 200 Euro runter geht, um den Schaden zu beheben. Uns stinkt die Sache gewaltig!! Er versucht uns Druck zu machen und erwähnt die Polizei, was wir eine sehr gute Idee finden und machen ihm klar, dass die Polizei diesen Fall ansehen sollte. Ich deute Nadine an die Polizei zu rufen, woraufhin der Mann plötzlich irgendetwas auf Portugisisch sagt, eine abwimmelnde Handbewegung macht und zurück in sein Auto steigt und abfährt. Ob das wohl seine Masche ist? Zum Glück sind wir ja nicht von gestern. Leider haben wir das Kennzeichen nicht fotografiert. Das würden wir das nächste Mal sicherlich besser machen.

Naja… Nach dieser eher amüsanten Begegnung parken wir direkt an den meeega steilen Klippen des Praia Falesia. Uns wird so nah am Abgrund doch etwas mulmig und unser Tollpatsch Chewie kommt hier vorsorglich an die Leine. Neben uns übernachtet ein älteres schwedisches Pärchen, welches ebenfalls in einem Bus lebt. Wir tauschen uns ein wenig über Skandinavien aus, holen uns die besten Insider-Tipps und sind froh, nicht ganz alleine hier zu stehen. Die Gendarmerie patroulliert zwar ab und zu, es scheint sie aber nicht zu stören, dass wir hier übernachten und als esdunkel wird trauen wir uns sogar kurz draussen zu duschen.

Am nächsten Tag ziehen wir etwas weiter der Küste entlang Richtung Osten. Hier bleiben wir zwei Nächte, wobei es vor allem in der zweiten Nacht sehr stark windet und stürmt. Gottseidank hat es unseren Hektor nicht umgeweht und die Schauklerei hat das Inventar gut überstanden, nur unsere zwei Alarmanlagen haben in dieser Nacht einige Male Fehlalarm gegeben:) Naja, lieber einmal zu viel als einmal zu wenig.

Nach den letzten paar Tagen haben wir ein bisschen den Strand-Koller, was wir dem schlechten Wetter zuschreiben. Auch Chewie findet den Sand im Gesicht langsam nicht mehr ganz so lustig. Wir wollen in die Berge fahren und finden uns in Monchique, einem berühmten Kurort mit heissen Quellen wieder. Unser Navi meint, der beste Weg sei wohl direkt durch die Altstadt des steilen Bergdörfli und nachdem Nadine aussteigt und die Rückspiegel einknappt schaffen wir es millimetergenau auf einen Kehrplatz. Nur blöd, dass hier überall Einbahnen sind und es weder vor noch zurück zu gehen scheint. Ein netter Portugiese eilt uns zur Hilfe und weist uns den Weg Richtung Ausgang, dazu erklärt er uns sogar noch, wo man am besten Wandern kann. Wir übernachten auf dem höchsten Berg der Algarve, Meersicht auf die Süd- und Westküste inklusive, wo es auch ganz in der Nähe einige hübsche Wasserfälle geben soll. Nach einigen Stunden planlos durch die Berge irren haben wir sie leider nicht gefunden und quartieren uns für die Nacht ein. Am nächsten Tag spazieren wir durch die Serra de Monchique und finden zum Schluss tatsächlich die Cascades Barbelote, den Schmetterlingswasserfall, wo ich eine spontane Dusche nehme, Gelegenheiten soll man schliesslich nutzen. Wir bleiben noch eine Nacht in Monchique, wo wir das Städtli erkunden und ein bisschen lädelen. Abends machen wir noch Wäsche beim dortigen Supermarkt (Ja dort gibt es tatsächlich Wäscheautomaten).

Nach zwei Binnenübernachtungen im Gebiet Monchique zieht es uns wieder an die Küste, diesmal an die Westküste. Hier übernachten wir an einem Parkplatz, mitten in einer Blumenwiese, welcher direkt an den steilen Klippen liegt. Zum Parkplatz kommen tagsüber einige Fischer und Touristen, die Nacht ist jedoch sehr ruhig. Der Ort hier ist einfach magisch, die kleinen Felsinseln, die Blumen, die Vögel, der einsame Traumstrand... Aber auch hier wieder, vorsichtshalber Leine an die Hunde, denn es geht ziemlich steil durab. Nach ein paar Drohnenfotos planen wir am nächsten Tag einen längeren Spaziergang an den Strand. Der Weg führt oberhalb der ca. 30m hohen Klippen entlang des untenliegenden Strandes. Wir laufen sicher eine halbe Stunde, bis wir endlich einen Abstieg wagen können. Der Pfad ist hier aber so steil, dass ich Chewie und die Tasche von Nadine in den Arm nehmen muss, um uns dann mit dem vorgefundenen Seil förmlich abzuseilen! Haben leider keine Fotos von der Kletterpartie, aber es war schon ziemlich steil 😉.

Übrigens, am Kiesstrand auf der gegenüberliegenden Seite haben wir ein ziemlich komisches Wesen (oder ein Teil davon) entdeckt. Wir haben keine Ahnung was das sein könnte... Einsiedlerkrebs, Tintenfischschnabel, Krabbenfaust oder doch ein Ungeheuer aus der Tiefe?

Weiter geht’s wieder in zwei Übernachtungen weiter in den Norden, wo wir den Strand bei Aljezur geniessen, unser Projekt "Bus-Begrünung" starten und am Abend eine spontane Strand-Agy Session mit den Hunden veranstalten. Wir finden ja, das bei Chewie eigentlich nicht mehr viel fehlt bis er tatsächlich fliegen kann, was meint ihr?:)

Den Abend lassen wir mit einem Bierchen und einer Traumaussicht ausklingen. Prost und bis bald!

Commentaires


Les commentaires ont été désactivés.

© 2019 by Destination: UNGEWISS. Proudly created with Wix.com

  • Instagram Black Round
bottom of page