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Tag 10 – Lost in Casablanca

  • Nadine
  • 15. Feb. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug. 2019

So gegen 09:00 fahren wir los, Richtung Süden. Wir suchen einen Bancomat um mal zu testen, ob das Abheben hier in Marokko funktioniert. In Casablanca wollen wir noch in den Carrefour um Bier zu kaufen. Alkohol haben wir seit unserer Ankunft in Marokko noch in keinem Geschäft entdeckt, haben aber gehört, dass es dieses im Carrefour gibt.

Die Anfahrt kostet uns viele Nerven und in der Stadt zu fahren ist einfach der Horror. Als einzige Strassenregel scheint hier das Überleben des Stärkeren zu gelten. Ich glaube wir eröffnen bald die Rubrik «Unsere skurrilsten Strassenbegegnungen»…

Nach 14 Kilometern sind wir also im Zentrum von Casablanca angelangt. Bier gibt es auch hier im Carrefour nicht. Wozu wir uns das angetan haben? Wir wissen es nicht. Bis auf uns und unseren Bus gibt es hier auch keinen einzigen Caravan oder andere ausländische Nummern. Wir sind wohl die einzig Verrückten, die so eine Irrfahrt wagen. Nach dem eher misslungenen Einkaufsversuch finden wir uns auf einem riesigen Parkplatz mit gelben Schulbussen wieder. Hier gibt es eine riesige Moschee, die anscheinend ein beliebtes Ausflugsziel von Schulklassen ist. Nebst hunderten von Schulkindern tummeln sich hier auch Strassenverkäufer, die Früchte, Gemüse, Süssigkeiten und andere Kuriositäten anbieten. Kevin kauft einem Händler ein paar Ananas und ein Fisch-Samosa ab, die «Taufe» durch einen skurril gekleideten älteren Herrn lehnen wir aber dankend ab.

Wir trauen uns trotz des überwachten Parkplatzes nicht, die Hunde im Bus zu lassen und nehmen sie für die Stadtbesichtigung mit. Der Lärm, die vielen Leute und der Gestank hier treiben uns beinahe in den Wahnsinn. Die Schulkinder freuen sich jedoch besonders über Chewie, man merkt aber, dass sie Hunden gegenüber eher misstrauisch sind und beim Streicheln ziehen sie immer wieder erschrocken die Hand zurück. Chewie lässt das Antatschen getrost über sich ergehen und interessiert sich dabei vielmehr für den vielen Müll am Boden, es könnte ja etwas Essbares dabei sein. Als einzige Touristen, wie es scheint, fallen wir hier mit unseren pinken Leinen und unseren speziellen Hunden natürlich auf.



Uns wird das Gekreische und das Tamtam um unsere Hunde zu hektisch und wir packen sie in die Tasche, die sie dankend annehmen, denn auch ihnen ist es hier etwas zu bunt. Nach Tee und Kaffee in einem kleinen Lokal wollen wir einen Platz für die Nacht, ausserhalb der Stadt suchen. Den Ausgang aus dem Parkplatz zu finden ist gar nicht mal so einfach, ein Parkwächter weist uns aber schliesslich den Weg. Als er nach Geld fragt stellen wir fest, dass wir gar kein Münz mehr haben, wir bieten ihm stattdessen ein paar Erdbeeren an, die er annimmt, und fahren weiter. Zwar werden wir an zweien Parkplätzen zur Übernachtung am Meer nicht fündig, sehr freundliche Marokkaner weisen uns daraufhin, dass es hier nicht sicher sei, wir verbringen aber einen schönen kurzen Spaziergang bei ein paar Felsen bevor wir uns entscheiden, einen Campingplatz zu suchen. Etwas weiter südlich werden wir dann fündig.

Der Campingplatz ist nicht sehr stark besucht und es stehen hier hauptsächlich Marokkaner und allein-reisende bärtige (etwas ungepflegte) Männer. Ausserdem werden wir durch zwei Hunde begrüsst. Das erste Mal treffen wir einen kleinen Hund, der nicht ganz fit wirkt. Er scheint Flöhe und andere Parasiten zu haben und ich gebe ihm heimlich eine Entwurmungstablette und ein Anti-Parasitikum ins Fell. Zum Dank scheisst er uns während dem Znacht direkt vor den Eingang. Bis auf sein Erscheinungsbild ist er aber sehr aufgeweckt und munter und wir beobachten ihn oft beim Spielen mit seinem gesünderen Kollegen. Die Marokkaner sind allesamt freundlich zu ihnen, geben ihnen die Reste ihres Znachts und spielen sogar ein bisschen mit ihnen (auf eine etwas grobe, aber freundliche gemeinte Art). Auch, dass sie sich auf ihrem Vorteppich hinlegen scheint sie nicht zu stören.

Uns gefällt Casablanca mit Bus und Hunden jedenfalls nicht so gut und wir hoffen bald wieder an einem etwas ruhigeren und weniger geschäftigen Ort zu sein.

Ach ja, unsere Bankkärtchen lassen uns also nicht im Stich, Geld abheben in Marokko, kein Problem😊

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