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Tag 18, 19 & 20 - Weiter Richtung Wüste

  • Nadine
  • 25. Feb. 2019
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug. 2019

Wir haben uns beide etwas erkältet und entschliessen uns, den Schnupfen mit einer Wanderung auszuschwitzen. Durch Felsen in den unterschiedlichsten Formen kämpfen wir uns auf ein höheres Plateau, während Milo die engen Felsspalten in grosser Euphorie erkundet. Wir sind fasziniert von den glatten, runden Steinen und knipsen ein Foto nach dem andern, bis wir uns plötzlich fragen, wohin Chewie auf einmal verschwunden ist. Nach kurzer Panik, ob er wohl in einem Felspalt stecken geblieben ist, finden wir ihn. Er hat die Gunst der Stunde genutzt und sich weggeschlichen, um etwas zu Fressen, was genau er gefunden hat wollen wir lieber nicht sagen. Gegen Ende unserer Wanderung mag Chewie nicht mehr und wir fragen ihn, ob er in den Rucksack will. Er will und ich lege ihm die Sonnenbrille an, damit er die Aussicht trotz Gegenlicht geniessen kann.

Am Nachmittag sind wir dann wieder zurück und versuchen uns etwas auszuruhen. Leider lässt dies die laute «Boom-boom»- Musik der, zwar sehr weit entfernten aber anscheinend auch sehr tauben Neuankömmlinge nicht zu und wir befürchten, dass dies womöglich die ganze Nacht so weitergeht. Nachdem sie auf Felsen geklettert sind, um von ganz oben gefühlt stundenlang laut rumzubrüllen kehren sie wieder zu ihren Fahrzeugen zurück. Natur pur.

Wir ärgern uns ein wenig, keine Spiele mitgebracht zu haben und basteln kurzerhand unser eigenes DOG. Später testen wir noch unseren Gasofen und finden, dass uns der Gemüseauflauf gar nicht so schlecht gelungen ist. Die Musik dauert übrigens die ganze Nacht und wir fragen uns, wie man das wohl so lange ertragen kann und ob es womöglich etwas mit gewissen Substanzen zu tun haben könnte?

Heute fahren wir weiter, unser Ziel ist Tata, auf dem Weg nach Merzouga, wo die Wüste Marokkos auf uns wartet.

Wie die Hinreise nach Tafraoute hat auch der Weg nach Tata einige Bergstrassen für uns bereitgehalten. Die ersten zwei Stunden fahren wir auf einem recht guten, jedoch ebenso schmalen «Bergsträssli» auf dem Anti-Atlas Richtung Osten. Nur gut, dass uns praktisch keine Fahrzeuge entgegenkommen (wenn auch ein klein wenig beunruhigend). Die Natur verändert sich von Kilometer zu Kilometer und viele Male müssen wir einfach anhalten und die Landschaft bestaunen. Nach den interessanten, jedoch auch intensiven Bergstrassen kommen wir auf eine bessere Strasse, auf welcher wir doch prompt ein paar Dromedaren den Vortritt geben müssen!

Bei der Ankunft im Städtchen Tata möchten wir zuerst einige Einkäufe tätigen, wobei wir fast alles (ausser Gemüse und Bier) finden. Hier scheint es üblich zu sein, dass Gemüse im separaten Gemüseladen gekauft wird (ist ja logisch!), den wir jedoch nicht finden… Nach dem Einrichten auf einem Campingplatz schaut Nadine auf die Hundis, und ich mache mich mit dem Velo nochmals auf die Suche nach Gemüse und Bier, wobei ich Letzteres schlussendlich in einem Hotel finde und bezüglich Gemüse aufgeben muss.

Aufgrund unseres Gemüse-Defizits bestellen wir den Z’Nacht direkt beim Campingrestaurant und bekommen eine feine marokkanische Suppe mit Flädli, Linsen, Kichererbsen und ja, auch Gemüse. Eigentlich wollen wir noch gerne unseren Abwassertank leeren aber der Camping-Besitzer hat leider keine Kanalisation (wo wohl das Klo-Wasser hingeht?) und meint, wir sollen diese doch in den Bergen entleeren (was wir natürlich nicht machen). Immerhin finden wir hier zum ersten Mal eine getrennte Müllentsorgung, wo wir unsere 1000 leeren Petflaschen endlich mit gutem Gewissen loswerden können. Nach einem Spaziergang am Flüsschen, in dem die einheimischen Frauen auch ihre Kleider waschen und einem anschliessenden DOG Spiel fallen wir müde ins Bett.

Am nächsten Tag fahren wir kurz vor Mittag los Richtung Tissint, wo wir tatsächlich den örtlichen Gemüseladen finden und uns gleich für längere Zeit eindecken. Was wir bisher gelernt haben ist, dass man hier in Marokko jede Gelegenheit nutzen muss, sei dies beim Auffüllen von Frischwasser, Wäsche machen oder eben Lebensmittelkauf. Die Wasserfälle, die hier sein sollen finden wir leider nicht, kommen aber auf dem anschliessenden Weg an einigen kleinen Oasen vorbei, wo wir auch kurz Halt machen zum Spazieren und Bestaunen. Wir fahren weiter, vorbei an Ziegen und Dromedaren, Eseln und einem kleinen Sandsturm und kommen schliesslich nach Foum Zguid (oder so ähnlich) auf einem schönen Campingplatz, wo wir unter Palmen den Tag ausklingen lassen. Wir haben ein paar kleine Verbesserungs-Arbeiten zu tätigen und fragen unsere direkten Nachbarn, ob es wohl ok wäre, wenn wir eine kurze Zeit lang «Lärmen». Ob sie bei «Bien sur» wohl damit gerechnet haben, dass wir gleich unsere ziemlich laute Fein-Maschine auspacken? Naja, die Reparaturen sind jedenfalls erledigt😊 Was sie im übrigen wohl dachten, als ich unsere zwei sehr dreckigen, beinahe knallroten (vom Wüstensand eingefärbten) Chihuahuas in der Wanne vor dem Bus bade und bürste wissen wir auch nicht so genau, aber morgen ziehen wir ja schon wieder weiter.



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