Tag 7 – Endlich angekommen

Ja, ja ok... Wir haben uns dann doch nicht getraut und die Nacht im Hafen gemeinsam mit den anderen Touristen verbracht. Die Einreise verlief relativ unkompliziert. Um 06:15 fahren wir zu den Herkules-Höhlen, westlich von Tanger. Auf der Fahrt dorthin begegnen wir bereits den ersten Strassen-Kamelen (oder sind es Dromedare? Die Ein-Höckrigen auf jeden Fall). Fotos können wir in unserer Überraschung leider nicht machen, irgendetwas sagt uns aber, dass es noch mehr Gelegenheit geben wird.

Bereits jetzt sind wir komplett überwältigt von diesem mystischen Land. Nach anfänglicher Unsicherheit unsererseits, ob die drei Strandhunde uns wohl freundlich gesinnt sind, schliessen Milo und Chewie bereits die ersten marokkanischen Freundschaften. Den Sonnenaufgang beobachten wir an einem Traumstrand, Kaffee-trinkend gemeinsam mit den drei neuen Freunden von Milo und Chewie, die uns alle herzlich begrüssen. Wir haben gelesen, man müsse sich vor den Hunden in Acht nehmen und dass sie sogar manchmal fremde Hunde attackieren. Diese auf jeden Fall sind das genaue Gegenteil und ich bin sehr froh, dass sie alle gesund, dick und mit einer Kastrations-Marke versehen sind. Ihnen geht es gut hier.

Zum ersten Mal fühlen wir uns so richtig angekommen und geniessen den menschenleeren Strand, das geniale Wetter und die wunderschöne Landschaft.

Marokko gefällt uns schon jetzt unheimlich gut! Wir wollen nach Larache um eine Sim-Karte fürs Internet zu kaufen. Die Fahrt in das Städtchen schockiert uns ein wenig, überall laufen Leute einfach kreuz und quer über die Strasse und die Regeln, die in marokkanischen Kreiseln gelten haben wir bis jetzt noch nicht ganz begriffen… Wir werden jedenfalls des öfteren angehupt. Nach Posten der Sim-Karte und Lebensmitteleinkauf auf dem Markt (Kevin berichtet mir von lebenden Kaninchen, Hühnern, Haifischen etc., ich habe in der Zwischenzeit brav auf den Bus aufgepasst) machen wir uns auf den Weg zu einem Campingplatz in Mulay Bousselham, südlich von Larache, direkt an einer Lagune. Dreimal dürft ihr raten wer auch hier ist...

Der "Camping-Platz" ähnelt eigentlich mehr einem Streichelzoo. Überall laufen Hühner, Hunde, Katzen, Pferde und Schafe frei herum. Es ist wunderschön und weitläufig und eigentlich fühlen wir uns gar nicht wie auf einem Camping-Platz. Leider ist der Weg zum Strand abgezäunt und auch aussenrum gibt es keine Möglichkeit nach unten zu gelangen. Glücklicherweise haben wir ein Loch im Stacheldrahtzaun gefunden, wo wir mit Müh und Not unten durch kriechen und erneut finden wir uns an einem menschenverlassenen müstischen Ort wider. Hier trinken wir in Ruhe unser Bier, beobachten die Vögel und betrachten den Sonnenuntergang, während wir dem Gebetsruf des örtlichen Imam lauschen. Wir fühlen uns wie in einem Märchen von Tausend-und-einer-Nacht...

Von den vielen Eindrücken fühlen wir uns überwältigt und mehr Worte haben wir im Moment nicht, uns gefällt es aber wirklich gut hier!